Tagebuch August bis November 2013
26.11.2013
Simon hat sein erstes Knöllchen. Es muss auf der Rückfahrt vom Händler nach dem Reifenwechsel passiert sein. Seinen Strafregister muss man hier regelmäßig online abrufen und dann kann man sehen, ob man geblitzt wurde oder falsch geparkt hat. Wenn man einen Eintrag hat, muss man erst zur Polizei, um die Straftat einzugestehen und zu erfahren wieviele Punkte man bekommen hat und welche Strafe man zu zahlen hat, denn das steht im Onlinestrafregister nicht. Nachdem man erfahren hat, welche Strafe zu zahlen ist, muss man zur Bank und kann das Knöllchen bezahlen. Das kommt also in den nächsten Tagen auf Simon zu.
25.11.2013
Über Nacht hat's geschneit und der Smog ist weg. Die PM2,5 Werte sind bei 18, was außergewöhnlich gut ist, vor allem wenn man bedenkt, dass wir gestern hier in absoluter Smog-Nebelsuppe saßen.
24.11.2013
Die Luft ist wiedermal zum Schneiden. Übelster Smog um die 400 auf der PM2,5 Skala. Das ist Level 'Hazardous'.
Am Vormittag holt Sophie die Weihnachtsdeko hervor und am Nachmittag backen wir mit Freunden Plätzchen. Unsere Wohnung hat 26 Grad und der vier Stunden laufende Backofen tut sein Übriges dazu. Die Fenster öffnen wir bei den Luftwerten lieber nicht.
21.11.2013
Da gestern keine Zeit war den Reifen wechseln zu lassen, fährt Simon erst heute zum Händler und bekommt den vierten neuen Reifen. Wir hatten ja schon drei Reifenpannen. Bisher immer im Winter.
19.11.2013
In der Lauffläche des Vorderrades unseres Autos steckt eine Schraube samt Unterlegscheibe. Als Simon versucht sie mit einem Schraubenzieher herauszudrehen, entweicht dem Reifen ein leichtes Zischen, also schraubt Simon die Schraube wieder fest. Beim Fahren gibt das lustige Klackergeräusche.
18.11.2013
Der erste Schnee in diesem Jahr! Und das dazugehörige Verkehrschaos bringt er gleich mit.
17.11.2013
Jetzt wird's wirkich Winter. Die Luft fühlt sich heute zum ersten Mal richtig winterlich an und es hat knapp unter Null Grad.
15.11.2013
Es sind tagsüber immer noch erstaunliche +12°C und nachts noch über 0°C. Wirklich ungewöhnlich.
12.11.2013
Aus der Traum! Die erste Stunde unseres 'Chinese Beginner Level 4' beginnt. 'Chinese Advanced Level 1' ist dann aber der nächste Kurs. Versprochen!
10.11.2013
Es ist Sonntag und wir machen einen Ausflug in den Shenyang Expo Garten, einem Gelände auf dem 2006 eine internationale Gartenausstellung stattgefunden hat. Der erste Eingang, an den wir kommen, ist geschlossen, aber gemäß der Öffnungszeiten auf den Schildern sollte der Park geöffnet sein. Wir fahren weiter zum nächsten Eingang; auch geschlossen. Schließlich landen wir am vermeindlichen Haupteingang, an dem es ein riesiges Eingangsgebäude gibt und einen großen Parkplatz. Der Parkplatz ist allerdings auch geschlossen und so parken wir unser Auto am Straßenrand und gehen in Richtung Eingang. An der Personenschranke weist uns eine Dame kommentarlos in Richtung Eingangsgebäude. Wir verstehen: wir brauchen Eintrittskarten. Also gehen wir in das Gebäude. In einem kleinen Kabuff, das wir daran als Eintrittskartenverkaufsstelle erkennen, da in dem großen Gebäude ansonsten nichts weiter ist, sitzt eine zweite Dame. Wir sagen ihr auf Chinesisch (immerhin so gut ist es mittlerweile), dass wir gern zwei Eintrittskarten für den Park hätten und reichen ihr den entsprechenden Geldschein. Sie guckt etwas skeptisch und fängt an auf Chinesisch auf uns einzureden. Jetzt sind wir es, die skeptisch schauen. Bu dong. Das haben wir nicht verstanden. Sie wiederholt, wir: bu dong. Wir warten ab. Dann kommt ein junges chinesisches Pärchen. Sie gehen auch zu der Dame mit den Tickets und bekommen die selbe Antwort wie wir. Dann fragen wir die beiden, ob sie Englisch können, was sie bejaen und wir fragen sie, was die Ticketverkäuferin gesagt hat. Ihre Antwort: im Park gibt's momentan keine Blumen und die Fahrgeschäft sind geschlossen. Es gäbe nichts zu sehen. Was für eine Überraschung. Es ist ja auch schon Mitte November. Wir sind ja nicht wegen der Blumen hier oder um Achterbahn zu fahren, sondern um an der frischen Luft etwas spazieren zu gehen. Was für ein Verkaufgenie an der Kasse! Schließlich verkauft sie uns doch zwei Karten und wir gehen wieder zurück zu der ersten Dame an der Personenschranke und sie lässt uns passieren. Das chinesische Pärchen scheint auch nicht wegen der Blumen gekommen zu sein und folgt uns in den Park.
Wir gehen spazieren und schauen uns die Überreste der Installationen von 2006 an. Im Sommer, wenn es etwas grüner ist, ist es wahrscheinlich recht hübsch hier, aber momentan sind die Blätter von den Bäumen und es ist aus gartentechnischer Sicht tatsächlich etwas trostlos. Wir werden werden also im nächsten Sommer noch mal wiederkommen müssen.
Wie wir so durch den Park spazieren, kommen wir an einem großen Gewächshaus vorbei. Wie sehen, dass es geöffnet ist und gehen hinein. Im Eingang begegnet uns ein Brautpaar samt Hochzeitsfotograf im Schlepptau. Wie bereits erwähnt, werden die Hochzeitsfotos hier schon vor der Hochzeit geschossen, damit sie auf der Hochzeit ausgestellt und von allen bewundert werden können. Und die Kleider und Anzüge sind ausgeliehen und werden beim Fotoshooting mehrfach gewechselt. Ob die Sachen richtig passen, ist nebensächlich, denn auf den Fotos kann ja niemand sehen, dass das Kleid oder der Anzug auf der Rückseite von Wäscheklammern zusammengehalten wird. Wir betreten die Haupthalle des Gewächshauses und stehen schon vor dem nächsten Brautpaar, das für die Hochzeitsfotos posiert. Ein paar Meter weiter sehen wir zwei weitere Brautpaare, eines, das gerade posiert und fotografiert wird und das zweite, das neben dem Fotografen darauf wartet, das das erste Brautpaar endlich abgelichtet ist und es selbst posieren darf. Wir gehen weiter und treffen noch mehr Brautpaare. Insgesamt wahrscheinlich zehn Paare, die überall im Gewächshaus fotografiert werden. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht aus Versehen in eine Aufnahme latschen. In der Ecke hinter einem Vorhang ist sogar ein Stylingstudio eingerichtet.
Hochzeitsfotos am Fließband.
Und jetzt soll das Fräulein von der Kasse noch mal behaupten hier gäbe es nichts zu sehen...
08.11.2013
Unsere Heizung ist jetzt so richtig in Fahrt gekommen. Wir haben 26°C in der gesamten Wohnung. Naja, wenn erst mal die sibirische Kälte von außen auf unsere Fenster drückt, wird sich das von selbst nach unten regulieren.
06.11.2013
Sophies zweiter Geburtstag in China.
Ein guter Anlass den neuen Schnitzelwirt auszutesten. Wir machen uns auf die Suche gemäß der Beschreibung der Praktikanten und sind etwas erstaunt als wir die neue Hütte entdecken. Er hat sie direkt auf ein stillgelegtes Bahngleis gebaut. Na ob das eine weise Entscheidung war? Wenn da mal wieder ein Zug fahren sollte, dann wird der die Hütte einfach niederwälzen. Immerhin ist die Hütte jetzt deutlich größer als die alte und (noch) deutlich sauberer. Allerdings fehlt jetzt völlig der alte Schnitzelwirtcharme.
Als Kontrastprogramm und zur Feier des Tages gehen wir abends zum Italiener im Hyatt. Unser Lieblingsjapaner ist übrigens immer noch Baustelle und das schon seit Juni. Wir bezweifeln, dass der jemals wieder öffnet.
05.11.2013
Die Praktikanten verbreiten gute Nachricht: der Schnitzelwirt feiert vier Wochen nach Abriss Wiedereröffnung! Der neue Standort soll nicht weit vom alten entfernt sein.
Zweimal pro Woche immer dienstags und donnerstags haben wir abends von 19:30 bis 21:00 Chinesisch Kurs. Im Durchschnitt fällt aber jede zweite Stunde aus, so dass wir eigentlich nur einen Kurs pro Woche haben. Wir kommen schleppend voran, da wir uns nicht zum Vokabelnlernen aufraffen können. Nach 'Chinese Beginner Level 1' und 'Chinese Beginner Level 2' schließen wir heute den Kurs 'Chinese Beginner Level 3' ab. Simon fragt unsere Lehrerin, ob es nicht langsam an der Zeit sei, dass wir ins 'Chinese Advanced Level 1' aufsteigen, allein schon zwecks Motivation. Sie verspricht es zu prüfen.
03.11.2013
Es ist schon Anfang November und noch erstaunlich warm. In diesem Jahr erleben wir einen richtigen Herbst. Das ist für Shenyang sehr ungewöhlnlich, das bestätigen uns auch unsere Chinesischen Kollegen. Normalerweise fallen die Temperaturen ja Ende des Sommers rapide ab und stürzen sofort in den zweistelligen Minusbereich. Dieses Jahr haben wir das nicht, sondern es bleibt noch ein paar Wochen bei um die +10°C.
01.11.2013
Tatsächlich wird unsere Heizung warm. Die vergangenen zwei Wochen ist die Wohnung trotz der ungewöhnlich milden Temperaturen etwas ausgekühlt und wir mussten für zwei Wochen unser Winterdaunendecken hervorholen, aber die können wir nun wieder beiseite räumen. Das Sommerbett reicht völlig aus.
30.10.2013
Heute kommt endlich der erlösende Regen, der die Luft sauber wäscht.
29.10.2013
Der Smog hält immer noch an. Viele Menschen gehen nur noch mit Gesichtsmasken aus dem Haus.
28.10.2013
Heute ist schlimmer Smog in Nordostchina und Shenyang ist auch betroffen. Es gibt sogar Bilder aus Shenyang auf Spiegelonline. Ganz besonders schlimm ist's aber in Harbin. Dort gibt's für die Autofahrer keine Strafen, wenn sie bei Rot über die Ampel fahren, da die Ampeln nicht mehr zu erkennen sind, so schlimm ist der Smog. Der Smog kommt daher, dass die Heizkraftwerke angefeuert werden, denn die Heizperiode beginnt ja am 1.November.
Wie bereits im letzten Jahr Ende Oktober liegen auch in diesem Jahr nun wieder überall Chinakohl und Lauch draußen herum. An jedem Hauseingang, in der Fensterbank oder auf den Rasenflächen im Compound liegt Kohl. Er muss anscheinend Frost bekommen, bevor man ihn ins Haus holt. Unsere Chinesischen Kollegen erklären uns, es sei Tradition und viele alte Leute machen das noch so. So viele alte Leute wie hier Kohl herum liegt, kann es gar nicht geben.
27.10.2013
Wir gehen zur Shenyanger International Car Exhibition und sind fast positiv überrascht über deren Professionalität. Das einzige das uns selbst nach einem Jahr und acht Monaten in China doch noch überrascht, ist die Taktik eines französischen Autobauers, der die Chinesen mit einem Baller-Videospiel an seinen Stand lockt ohne jeglichen Zusammenhang zum Auto. Das kommt aber bei den Besuchern gut an.
Über den Stand eine deutschen Automobilherstellers müssen wir etwas schmunzeln. Derjenige, der die Buchstaben auf den Stand geklebt hat, hatte einen Buchstaben spiegelverkehrt aufgeklebt, was wir hier häufiger Mal entdecken. Das lässt sich jetzt leider hier nicht darstellen. Das kleine a bei Das Auto ist verkehrt herum.
26.10.2013
Wir machen einen Ausflug mit dem Auto nach Shenyang New City, einem neuen Stadtteil von Shenyang, der aktuell hochgezogen wird. Bisher gibt es dort haufenweise sechsspurige Straßen, einen Museumsbau, einen Bibliotheksbau und einen riesigen Centralpark mit Wasserspielen, aber ansonsten nichts. Nur Baustelle, keine Wohnhäuser, geschweige denn Bewohner. Die sind wahrscheinlich erst im nächsten Jahr dran.
20.10.2013
Zum ersten Mal seitdem wir in China sind, gehen wir ins Kino. Gezeigt wird "Kokowääh2" im Rahmen des deutschen Filmfestes in Shenyang, auf deutsch mit Englischem und Chinesischem Untertitel.
14.10.2013
Das Gerücht, das Ende September aufgekommen war, hat sich bewahrheitet. Der Schnitzelwirt ist abgerissen, schon während unseres Urlaubs. Die Hütte ist verschwunden. Spurlos. Wo sollen wir denn jetzt Essen gehen, wenn uns das Kantinenessen nicht zusagt?
13.10.2013
Wir kommen zurück nach Shenyang. Gestern noch 32°C, heute 10°C. Unser Flieger landet um 16:00, wir sind um 17:00 in unserer Wohnung, schlüpfen aus Bikini und Badehose in die Skiunterwäsche, denn um 18:00 sind wir bereits wieder im Shenyanger Olympiastadion zum großen 10jährigen Jubiläum unseres Arbeitgebers in China.
Urlaub ade! Willkommen zurück!
28.09.-12.10.2013
Die Golden Week steht an, das ist die Feiertagswoche, in der alle Chinesen verreisen und in der man gut daran tut das Land zu verlassen. Denn während dieser Zeit ist alles ausgebucht und Hotels und Flüge doppelt und dreifach so teuer und überall wimmelt es von chinesischen Touristen.
Wir haben uns entschieden auf die Malediven zu fliegen, auf eine kleine ruhige runde Insel namens Kurumba weit weg von China. Es ist paradisisch. Wir stellen fest, dass es nicht mal zwanzig Minuten dauert die Insel zu Fuß zu umrunden. Wir bleiben zwei Wochen und genießen. Wir gehen viel tauchen und sehen dabei Mantas, viele Schildkröten und kleine Riffhaie. Ansonsten gehen wir schnorcheln und liegen am Strand. Es ist fantastisch.
26.09.2013
Es macht sich das Gerücht breit, dass die Hütte vom Schnitzelwirt abgerissen wird. Das wäre sehr schade, denn das ist eine sehr leckere Alternative zum Kantinenessen.
23.09.2013
Die Nacht ist überstanden, doch das Frühstück entschädigt leider nicht. Aus der Decke tropft das Wasser aus Rohren in aufgestellte Schüsseln, Schimmel hat sich an einigen Wänden ausgebreitet und für Europäische Geschmäcker ist nichts essbares zu finden. Es gibt weder Tee noch Saft geschweige denn Kaffee, sondern nur eine undefinierbare milchartige Flüssigkeit. Die Langnasen unseres Teams sind froh, dass wir für unseren Workshop Kekse und Wasser eingekauft haben. Die retten uns über den Tag.
Dann folgt der Workshop.
Für die Rückfahrt am Nachmittag überreden wir den Fahrer die Autobahn zu nehmen, auch wenn wir dafür extra zahlen müssten. Er windet sich erst etwas, da er den Weg nicht kennt, aber dann haben wir ihn soweit und sind nach zweieinhalb Stunden zurück in Shenyang.
Abends zu Hause wird als erstes geduscht.
22.09.2013
Sophie fährt auf Teamworkshop nach Huanren. Der Ort ist nur 200km von Shenyang entfernt, aber die Busfahrt dauert fast fünf Stunden, da unser Busfahrer ein Sparfuchs ist und die Landstaße benutzt, anstatt auf der parallel verlaufenden Autobahn zu fahren, die aber gebührenpflichtig wäre.
Nach der Hälfte der Fahrt hält der Busfahrer auf einem Parkplatz mit Klohäuschen an. Wie Ihr Euch wahrscheinlich vorstellen könnt, sind die öffentlichen Toiletten in China nicht die besten. Das Exemplar an dem wir Halt machen ist besonders interessant. Hier fängt das Teambuilding schon beim Pipimachen an. Das ist ja schließlich das Ziel so eines Workshops. Die Toiletten auf denen wir gelandet sind, bestehen aus acht Löchern im Boden, die durch hüfthohe Wände voneinander abgetrennt sind. Türen gibt es keine. Die "Kabinen" sind nach vorn offen. Und so hocken wir dann da. Acht Mädels nebeneinander und die wartenden stehen davor und schauen zu. Wenn das kein Teambuilding ist...
Es ist schönes Wetter und wir starten nach der Ankunft in Huanren direkt mit einer Besichtigung einer Tropfsteinhöhle mit buntbeleuchteten Tropfsteinen und kleinen Fledermäusen. Am Ende der Höhle gibt es einen Flying Fox, ein Drahtseil, an dem man von dem Berg in einen Sitzgurt eingeklingt vom Berg hinunter über einen Fluss auf die andere Flussseite rutscht. Die Tragegurte sehen nicht so aus, als wären sie schon mal von TÜV oder einem vergleichbaren Institut auf ihre Sicherheit getestet worden und auch das Bedienpersonal sieht nicht nach ausgebildetem Fachpersonal aus, aber nachdem die ersten Kollegen sicher auf der anderen Seite angekommen sind, wagt sich Sophie dann auch. Es geht gut und macht richtig Spaß. Auf dem Parkplatz, auf dem unser Reisebus auf uns wartet, stehen ein paar Bauern, die traubengroße dunkelgrüne Früchte verkaufen. Sophies Kollegen probieren eifrig und merken Sophies Skepsis. "That are Minikiwis" wird Sophie aufgeklärt. Und tatsächlich, sie schmecken und sehen innen aus wie ganz kleine Kiwis, nur dass ihnen die haarige Schale fehlt. Echt lecker und das ist eine Spezialität, die nur in dieser Gegend und Nordkorea vorkommt. Nordkorea ist ja nicht weit.
Danach folgt eine Wanderung auf einen Berg mit fantastischer Aussicht auf einen Stausee, der von oben wie ein Drache aussieht.
Abends gibt es eine gemütliches BBQ auf dem von bunten Neonröhren an der Hotelfassade erleuchteten Parkplatz vor unserem Hotel. Die Tische biegen sich unter dem aufgetischen Grillgut.
Als wir die Zimmer beziehen, ist Sophie froh über das Paar mitgebrachter Hausschuhe, denn der Teppichboden ist übersäht von schwarzen Haaren. Die Badezimmertür lässt sich nicht schließen (was eher unpraktisch ist, wenn man sich mit einer Kollegin das Zimmer teilt) da das Holz vom Duschwasser aufgequillt ist, da es keine Duschwanne oder Vorhang gibt.
19.09.2013
Heute ist Mondfest. Wir haben frei und sind von Sophies Kollegin und ihrer Familie zum Essen eingeladen. Und so gibt's zum Abschluss der Chinareise sogar noch einen Besuch bei einer einheimischen Familie. Das hätte eine professionelle Reiseleitung nicht besser organisieren können. Wir machen zusammen Jiaozi, die leckeren Teigtaschen.
Am Abend bringen wir unseren Gast zurück zum Flughafen in Richtung Deutschland.
17. und 18.09.2013
Sophie geht arbeiten und Sophies Mutter macht sich allein auf den Weg in die Stadt, fährt Bus und U-Bahn, besichtigt den Beiling Park und fährt zum Schneider, um ein Kleid abzuholen und kommt abends wieder zu Hause an.
16.09.2013
Heute wird Sophie Mutter darauf vorbereitet, allein in Shenyang zurecht zu kommen. Sophie erklärt wie das Busfahren, Metrofahren und Taxifahren funktioniert und was man hier noch so alles ansehen kann.
15.09.2013
Zum Abschluss fahren wir zum Vogelnest, dem Pekinger Olympiastadion der Spiele von 2008. Und danach geht's zum Flughafen und zurück nach Shenyang.
14.09.2013
Wir frühstücken im Cafe Konstanz, dem deutschen Cafe mit Bäckerei in Peking. Es ist strahlender Sonnenschein und der Himmel ganz klar. Danach geht's passenderweise zum Himmelstempel. Im Park treffen wir auf ein Chinesischen Orchester mit traditionellen Instrumenten, dem wir eine Weile zuhören. Anschließend gehen wir in den Pearl Market, denn der ist gleich gegenüber des Himmelstempelparks. Hier gibt es neben Perlen auch gefakte Uhren, Handtaschen und Designerklamotten.
13.09.2013
Heute übergibt Sophie die Reiseleitung an einen professionellen Reiseführer. Wir buchen eine Tour zur Chinesischen Mauer bei Badaling. Die Mitreisenden sind sehr nett und wir verbringen einen fröhlichen Tag mit einer US Amerikanerin, einem Spanier, einem Holländer und zwei Honkong Chinesen. Zuerst geht's zu den Ming-Gräbern und dann zur Chinesischen Mauer. Leider ist es etwas nebelig.
12.09.2013
Wir starten den Tag am Platz des Himmlischen Friedens, gehen von dort aus zum Grand Theater und durch das Tor des Himmelsfriedens zur Verbotenen Stadt. Am Ende des Verbotenen Stadt erklimmen wir den Kohlehügel, von dem man auf die Dächer der Verbotenen Stadt blicken kann. Leider ist es heute etwas diesig und die Sicht lässt etwas zu wünschen übrig.
Zur Belohnung für die viele Lauferei geh't anschliessend zu Lili Nails und wir lassen und, wie man das halt in Peking so macht, die Nägel machen.
Am Abend gibt's Pekingente.
Zum Abschluss bummeln wie über den Nachtmarkt mit seinen kulinarischen Kuriositäten: Seesterne, Skorpione, Raupen, Schlangen, Heuschrecken, Frösche. Allesamt aufgespießt und gegrillt. Gut, dass wir schon gegessen haben.
11.09.2013
Weiter geht's von Xi'an nach Peking.
Wir beginnen mit einem Spaziergang in die Hutongs, den alten Wohnvierteln von Peking und besichtigen den Lamatempel.
10.09.2013
Wir klappern die übrigen Sehenswürdigkeiten von Xi'an ab und landen abends wieder im Muslimischen Viertel, da es hier so schön ist.
09.09.2013
Heute steht das Highlight von Xi'an, die Terrakottaarmee auf dem Ausflugsprogramm. Im Anschluss geht's ins Muslimische Viertel zum Einkaufen und Abendessen.
08.09.2013
Heute steht die Verbotene Stadt von Shenyang auf dem Reiseplan. Gegen 11Uhr betreten wir den Palast und hören schon, dass aus irgendeiner Ecke Chinesische Musik erklingt. Vor dem Shnyanger Wahrzeichen, einer von roten Säulen getragenen, achteckigen Halle mit goldenen Drachen, findet gerade eine Vorführung mit dem versammelten Hofstaat statt. Der Kaiser mit seinen Konkubinen und Palastwachen gibt sich die Ehre. Das haben wir wirklich toll abgepasst.
Abends fliegt Sophie mit ihrer Mutter nach Xi'an. Simon bleibt zurück in Shenyang.
07.09.2013
Es ist Samstag und für unseren Gast gibt es heute eine Werksführung. Danach machen wir eine kleine Rundfahrt durch kleine Dörfer und über ein paar Baustellen. Das lässt sich hier meist nicht vermeiden.
Abends geht's in Shenyangs Spitzenrestaurant, zum Schnitzelwirt. Der Wirt persönlich macht gleich mal ein Foto von uns für seine Fotowand von ausländischen Gästen.
06.09.2013
Am Morgen steht erst mal die Polizeiregistrierung des Besuches an. Nach dem Frühstück machen wir uns mit diversen Dokumenten (Pass und Visum des Gastes, Pass, Visum, Arbeitserlaubnis und Aufenthaltsgenehmigung von Sophie) auf zur Polizeistation um die Ecke. Dort angekommen kommen wir auch gleich dran. Leider haben wir das wichtigste Dokument zu Hause vergessen, nämlich den Mietvertrag mit der Anschrift unserer Vermieterin. Also gehen wir zurück nach Haus und holen das benötigte Dokument und versuchen es dann erneut, zum Glück dieses Mal erfolgreich.
Danach geht es, ordnungsgemäß registriert, zuerst zum Stoffmarkt und dann zum Schneider, damit wir ihm zwei Wochen Zeit geben, die Sachen bis zur Abreise fertigzustellen.
05.09.2013
Wir bekommen Besuch aus Deutschland. Sophies Mutter hat sich auf den Weg gemacht und kommt uns für zwei Wochen in Shenyang besuchen. Wie es sich gehört, gibt es einen Limusinenshuttleservice vom Flughafen zu unserer Wohnung. Sophie ist der Chauffeur.
01.09.2013
Die neuen Bilder sind Online - endlich :-)
Wir haben ein neues Cafe entdeckt, das sehr liebevoll eingerichtet ist und für Shenyang eine echte Rarität, dass es keiner der großen Kaffeeketten angehört, sondern einfach ein niedliches kleines Cafe ist, das sogar ein paar Außenplätze hat mit richtig ordentlichen Holzstühlen und nicht nur Plastikhockern. Es gibt leckeren Kaffee und selbstgemachte Kuchen und Kekse.
Abends testen wir eine neue Pizzeria, die direkt an unserem Compound aufgemacht hat. Die Location ist für uns ideal, aber die Pizza ist leider kein echter Erfolg. Das wird wohl nicht unser Stammlokal.
31.08.2013
HALBZEIT!!! (Wenn man davon ausgeht, dass wir 3 Jahre bleiben)
Heute werden die Chinesischen Sommerspiele in Shenyang eröffnet.
Wir haben heute mal wieder die Fensterputzerin zu Gast. Nach den Erfahrungen vom ersten und bisher einzigen Mal, haben wir beim Ausmachen des Termins noch mal extra darauf hingewiesen, dass sie dieses Mal bitte ihren Magnetwischer mitbringen soll, da wir nicht wollen, dass sie uns aus der Fensterbank aus dem 20. Stock abstürzt. Sie hat dieses Mal sowohl einen (!) Magnetwischer dabei als auch eine Gehilfin. Da man zu zweit nicht gleichzeitig mit einem Magnetwischer die Fenster putzen kann, klettert wieder eine der beiden oder die andere, manchmal auch beide gleichzeitig, auf unserer Aussenfensterbank herum. Es geht wieder gut und die Fenster sind sauber. Nach getaner Arbeit verlassen beide unsere Wohnung durch die Wohnungtür und kommen Dank Aufzug heil unten an.
26.08.2013
Über Nacht sind die Temperaturen ertaunlich rasch abgekühlt von 32°C auf nur noch 25°C tagsüber. Der Sommer ist wohl leider vorbei. Es fühlt sich so an, dass wir die 30 Grad Marke in diesem Jahr wohl nicht mehr erreichen werden. Wir hoffen, dass der Winter nicht allzuschnell über uns hereinbricht.
25.08.2013
Simon ist noch immer auf Teamworkshop und Sophie genießt die sommerlichen Temperaturen. Es hat 32°C und die Luftqualität ist so gut wie selten.
24.08.2013
Während Simon sich bei sommerlichen 30°C in Bingyu Gou eine Wasserschlacht mit seinem Team liefert, macht Sophie am Samstag in Shenyang eine Fahrradtour durch den Park entlang des Hun He Flusses. Der Park wurde für die Chinesischen Spiele, die nächstes Wochenende in Shenyang eröffnet werden, total herausgeputzt und aufgehübscht. Wege wurden neu angelegt und überall sind Gärtner damit beschäftigt Blumen zu pflanzen. Es ist wirklich schön geworden. Hoffentlich bleibt das nach den Spielen noch ein wenig erhalten.
23.08.2013
Es ist Freitag. Simon fährt mit seinem Team übers Wochenende nach Binyu Gou, einem Ort drei Busstunden südlich von Shenyang, der aufgrund der steilen Berge am Fluss auch "Little Guilin" genannt wird. Passenderweise waren wir ja gerade dort und so hat Simon den direkten Vergleich. Ist nicht ganz so beeindruckend, aber schon auch sehr schön. Die Unterkunft kann leider nicht überzeugen.
17.08.2013
Das Wasser ist wieder von den Straßen verschwunden. Die Sonne scheint als wäre nichts gewesen.
Abends gehen wir in einem neuen Italienischen Restaurant elegant Pizza essen.
16.08.2013
Es ist Freitag. Am Vormittag beginnt es heftig zu regnen. Am Nachmittag regnet es weiter. Aus Erfahrung wissen wir bereits, dass so ein starker Regen in Shenyang meist zu Überschwemmungen führt. Nachmittags erhalten wir per e-Mail die ersten Live Bilder aus der Innenstadt von Shenyang, die bereits völlig unter Wasser steht. Am schlimmsten betroffen sind die Unterführungen rund um den Bahnhof. Das Wasser hat die Straßen zu Flüssen werden lassen und das Wasser steht dort hüfthoch, in den Unterführungen sogar mannshoch. Mittendrin in den Fluten stehen abgesoffene Autos, LKW und Linienbusse. Sophies Rückfahrt mit dem Shuttlebus erfolgt zum Glück über die erhöhte Schnellstraße und Simon muss einen Umweg in Kauf nehmen, kommt aber auch gut zu Hause an. Shenyang ist wohl mit einem blauen Auge davon gekommen. In den Provinzen nördlich von Shenyang ist es wohl noch sehr viel schlimmer gewesen.
12.08.2013
Laut traditionellem Chinesischen Lunarkalender ist heute Herbstanfang. In Shenyang hat's 35°C.
11.08.2013
Wir stehen um 6:00 auf, verlassen um kurz nach 7:00 das Hotel Richtung Flughafen, leider ohne Frühstück, denn das gibt's erst ab 7:00. Am Flughafen trinken wir einen unverschämt teuren Kaffee und im Flugzeug gibt es dann ein Frühstück-Mittagessen, dass aussieht wie Hundefutter mit Reis. Unser schöner Urlaub ist vorbei und wir fliegen zurück nach Shenyang.
10.08.2013
Wir lassen uns nach Xingping, einem kleinen Dorf am Li River bringen und machen eine Baboorafttour auf dem Li River von Xingping nach Yangdi, dem angeblich sehenswertesten Teil des eh schon tollen Li Rivers. Das Bambooraft ist leider nur aus Bambooimitat, also Kunststoff und man wird auch nicht wie auf dem Yulong River von einem Bootsführer mit einer langen Bambusstange friedlich vorwärtsgeschoben, sondern sitzt vor einem laut knatternden Zweitakterrasenmähermotor. Um uns herum hunderte andere knatternde Bambooraftzweitakterrasenmähermotoren. Die Landschaft ist toll, aber der Lärm gefällt uns nicht. Wir kommen an dem Bergmotiv vorbei, das den 20RMB-Schein ziert und auch sonst sehen wir eine tolle Landschaft, aber der Lärm... Die T(ort)our dauert zwei Stunden und danach geht es zurück zu unserem ach so friedlichen Hotel. Was für eine Wohltat.
09.08.2013
Wir versuchen unser Glück erneut mit den Fahrrädern und machen eine Tour zur Goldwater Cave. Auch in dieser Höhle gibt es Tropfsteine und am Ende ein Schlammbad. Wir sind informiert und haben Badezeug dabei und nehmen ein Schlammbad. Es fühlt sich merkwürdig an, denn der Schlamm ist so dickflüssig, dass man sich auf den Rücken legen kann ohne unterzugehen. Angeblich ist das gut für die Haut. In der Höhle gibt es sogar Duschen, um danach den Schlamm wieder abzuduschen und es kommt sogar noch eine heiße Quelle, in der wir uns von den kalten Duschen wieder aufwärmen können.
08.08.2013
Am Morgen ist der Strom noch immer nicht zurück, aber auch ein Frühstück gibt's trotzdem. Nur beim Kaffee müssen wir heute Abstriche machen, der ist nicht frisch gebrüht, sondern Instant. Macht aber nichts.
Wir mieten Fahrräder und radeln den Yulong River flussaufwärts durch kleine Dörfer und Reisfelder. Die Chinesischen Bauern mit Reisstrohhüten gibt es tatsächlich! Sie ackern hier überall in den Feldern herum. Das ist nicht nur auf Postkartenbilden so. Und auf Wasserbüffel treffen wir auch.
Unsere Radtour führt uns zur Yulong Brücke, einer alten Steinbrücke über den Yulong Fluss. Hier erfrischen uns mit einem Magoshake und danach geht es per Bamboofloß ein Teilstück der Strecke flußabwärts zurück Richtung Hotel. Das Floß besteht aus zehn nebeneinandergebundenen Bambusstangen, auf die zwei Klappsitze und ein Sonnenschirm montiert wurden und das ein Flößer mit einer langen Bambusstange vorwärts schiebt. Die Fahrräder legen wir hinten quer mit drauf und dann geht es los durch die Karstlandschaft. Als wir nach etwa zwei Stunden an dem vereinbarten Punkt (einem kleinen Steg neben dem ein großer Wasserbüffel friedlich grast) angekommen sind und weiterradeln wollen, stellen wir fest, dass Simons Rad einen Platten hat. Also schieben wir unsere Räde über die Feldwege bis wir nach etwa 3km an einem Händler vorbei kommen, der Getränke und Zigaretten verkauft und außerdem Fahrradflickzeug bereit hält. Er flickt den Reifen fuer 15 RMB (umgerechnet 2 EUR) und dann radeln wir weiter. Nach einer weiteren Stunde kurz vor dem Hotel ist der Reifen schon wieder platt und wir investieren erneut als wir an einem weiteren Getränke-Zigaretten-Fahhradflickzeug-Stand vorbei kommen.
Der Strom im Hotel ist wieder da.
Abends besuchen wir die große Liu San Jie Show. Das ist eine Inszenierung des Regisseurs, der auch die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking 2008 inszeniert hat. Es findet jeden Abend (im Sommer bis zu 3 x!) statt und rund 600 Darsteller sind daran beteiligt. Der Li River ist die Bühne zu diesem Spektakel und 12 umliegende Karstberge werden als Kulisse angeleuchtet. Auf dem Li River fahren dann Fischer mit Bambusflößen auf und ab und von den Seiten werden schwimmende Bühnen ins Bild geschoben. Darauf laufen und tanzen die Darsteller und tragen dazu teilweise noch mit Lichtern ausgestattete Kostüme. Wasserbüffel spielen auch mit. Es wird das Leben am Li River dargestellt. Eine beeindruckende Show.
07.08.2013
Wir sind für die nächsten fünf Tage in einem einfachen kleinen Hotel untergebracht, das unglaublich liebevoll eingerichtet und dekoriert ist. Es liegt direkt am Yulong River, dem zweiten Fluss in Yangshuo neben dem Li River, der von Guilin nach Yangshuo fließt. Der Blick aus unserem Fenster ist wundervoll. Wir blicken direkt in die malerische Karsthügellandschaft. Das Frühstück nehmen wir im Garten direkt am Flussufer ein.
Wir starten eine Wanderung durch ein paar kleine Dörfer zum Big Banyan Tree, einem dem Beschreibungen nach über 1000 Jahre alten Baum, dessen Wurzeln von den Ästen herunterhängen und natürliche Stützpfosten für die riesige Baumkrone bilden. Dieser Baum ist daher bei Chinesen so berühmt, da eine Liebesszene eines besonders berühmten Chinesischen Liebesfilms hier gedreht wurde.
Danach erklimmen wir den Mondberg. Dieser hat ein großes Loch im Gipfel, das aussieht wie eine Mondsichel, daher der Name. Die Hitze und die vielen Stufen zum Gipfel lassen uns ordentlich schwitzen, aber die tolle Aussicht entschädigt dafür.
Am Abend gibt es ein Gewitter und genau in dem Augenblick als wir unsere Bestellung zum Abendessen aufgeben wollen, fällt der Strom aus. Dank Gasherd und Wok kann der Koch aber die Chinesischen Gerichte von der Karte noch kochen und so müssen wir unsere Burger und Pommes Bestellung kurzfristig umstellen. Macht aber nichts, das chinesische Essen schmeckt auch und wir sind froh, dass es trotz Stromausfalls überhaupt etwas zu essen gibt. Wir sitzen im Kerzenschein und bekommen auch für das Zimmer eine Kerze zur Verfügung gestellt. Strom gibt's heute Abend nicht mehr.
06.08.2013
Wir kommen zur verabredeten Zeit in die Hotellobby, um die Gruppentour zu den Reisterrassen anzutreten und der Tourguide stellt dann ganz schnell fest, dass wir vollzählig sind. Simon und Sophie sind die Gruppe. Es hat sich niemand weiter angemeldet. Also gibt's eine Privattour zum Gruppenreisepreis.
Wir werden von einem Fahrer in einem Minivan nach Longsheng chauffiert (ca. 2 Stunden Fahrtzeit). Die Fahrt endet auf einem Parkplatz und dann erklimmen wir gemeinsam mit dem Tourguide die hügeligen Reisterrassen und ein kleines Dorf, das malerisch mitten darin liegt. Die Landschaft ist unglaublich schön und das Dorf rustikal idyllisch. Zum Glück ist nicht besonders viel los und wir sind zusammen mit zwei Getränkeverkäuferinnen, unserem Tourguide und einer alten Dame mit Handtuchturban auf dem Kopf die einzigen Ausflügler auf der extra angelegten Aussichtsplatform oberhalb des Dorfes mit Blick über die Reisterrassen. Erst als wir nach etwa einer Stunde von der Aussichtsplatform zurück ins Dorf spazieren, kommt uns eine weitere Touristenfamilie entgegen.
Im Dorf schauen wir uns noch ein traditionelles Haus an und dann ist ein Mittagessen in der Tour eingeplant. Leider findet dieses in einem großen neuen, aber immerhin noch auf alt getrimmten Touristenrestaurant statt. Aber der Reis schmeckt trotzdem besonders, wahrscheinlich weil er wirklich von dort kommt.
Wir spazieren zurück zum großen Parkplatz außerhalb des Dorfes, auf derm der Fahrer mit dem Minvan auf uns wartet und fahren zurück nach Guilin. Auf dem Weg dorthin schauen wir noch in zwei staatlichen Fabriken vorbei, einer für Seidenproduktion und -verkauf und einer für Perlen.
Am Abend bringt uns ein Shuttle von Guilin weiter nach Yangshuo, unserem nächsten Reiseziel. Die rasante Fahrt dauert etwa eine Stunde. Geschätzte 20% der Fahrt verbringen wir auf der Gegenfahrbahn, kommen aber trotzdem gut an.
05.08.2013
Guilin ist die Stadt und Gegend, in der es ganz viele spitze Karstberge gibt, die rund um den Li River stehen.
Wir klappern die Sehenswürdigkeiten von Guilin ab: Schilfrohrflötenhöhle, Fubo Berg, Sieben Sterne Park und Elefantenrüsselberg.
Die Schilfrohrflötenhöhle ist eine beeidruckende Tropfsteinhöhle etwas außerhalb vom Zentrum von Guilin, deren Tropfsteine ganz bunt angeleuchtet sind. Am Ausgang stehen auf Schilfrohrpfeifen pfeifende Händler, die versuchen die Pfeifen an die Touristen zu verkaufen. Der Name der Höhle kommt nämlich daher, dass hier mal Schilf wuchs, aus dem die Anwohner Pfeifen gebastelt haben.
Die anderen Sehenswürdigkeiten liegen im Zentrum. Wir kraxeln auf den Fubo Berg, einen Karsthügel mitten in der Stadt und schauen von oben auf die bizarre Landschaft. Ausserdem gehen wir in den Sieben Sterne Park, einen Park, in dem viele Karstberge stehen und einige davon bilden die Silouette eines Kamels. Außerdem gehen wir in die Sieben Sterne Höhle (ebenfalls eine Tropfsteinhöhle) und die Führung dort (wie auch schon die Führung in der Flötenhöhle auf Chinesisch) kommt an einem Partyzeltpavillion vorbei, der in der Höhle aufgebaut ist, hinter dessen Vorhängen zwei Damen höheren Alters auf die Touristengruppen warten und dann die eine dort ihre langen Haare präsentiert (ich schätze sie ist 1,60 gross und die Haare reichen bis auf den Fußboden) und die zweite trägt so viele goldene Ringe um den Hals, dass ihr Hals dadurch gestreckt wird. Wir fragen uns, ob die beiden in der Höhle leben und diese überhaupt verlassen. Skurile Vorstellung.
Der Elefantenrüsselberg ist ein Karstberg direkt am Li River, der ein großes Loch hat und dadurch wie ein im Li River trinkender Elefant aussieht. Und er ist das Wahrzeichen von Guilin, also ein Must-See.
Abends buchen wir im Hotel für morgen einen Gruppenausflug zu den Reisterrassen von Longsheng, das ist günstiger als eine Privattour und außerdem erhoffen wir uns mit anderen Reisen ein paar Reiseerfahrungen austauschen zu können.
04.08.2013
Es ist Sonntag und wir haben nächste Woche eine Woche Urlaub. Die erste echte gemeinsame Urlaubswoche seit Oktober letzten Jahres als wir auf den Philippinen waren!
Wir haben eine Woche Südchina vor uns und fliegen nach Guilin. Abends dort angekommen, flannieren wir am Ufer des Li River entlang und beobachten wie die Einwohner im erstaunlich sauberen Wasser des Li Rivers baden. Es gibt sogar einen richtigen Sandstrand und das Mitten in der Stadt.
03.08.2013
Simon kommt mit zwei Koffern voller Einkäufe aus München zurück. Schokolade!