Tagebuch August bis Dezember 2012
31.12.2012
Wir feiern Silvester in Shenyang, gemütlich bei Freunden.
29.12.2012
Der Weihnachtsurlaub ist vorbei. Wir sind zurück in Shenyang und werden von -15°C und weiß verschneiter Landschaft begrüßt.
24.12.2012
Fröhliche (grüne) Weihnachten bei +16°C!
21.12.2012
Simon folgt.
14.12.2012
Sophie fliegt nach Deutschland in den Weihnachtsurlaub.
10.12.2012
Bei Simon im Büro wird heute eine dritte Fensterscheibe vor die vorhandene Doppelglasscheibe gebaut. Aber das Fenster war ja gar nicht dir Ursache für die frostigen Temperaturen im Managerbüro. Die Löcher in den Außenwänden sind weiterhin vorhanden und die Temperatur steigt nur Dank der herbeigeschafften mobilen Zusatzheizkörper auf erträgliche 18°C an. Dafür riecht es nun im Büro unangenehm nach neuem Heizkörper. Es werden nur die Symptome bekämpft, aber nicht die Ursache.
Aber wie war das doch gleich: Erfroren sind schon viele. Erstunken ist noch keiner...
Also nicht wundern sondern weiterarbeiten!
09.12.2012
Traurig stellen wir fest, dass sich der Schnee in Shenyang weder zum Schneemannbauen noch zum Schneeballmachen nutzen lässt. Die Temperaturen sind zu kalt und die Feuchtigkeit zu gering. Der Schnee ist total trocken und pulverig. Dafür glitzert er, wenn man ihn in die -15°C kalte Luft wirft.
08.12.2012
Wir gehen auf den Weihnachtsmarkt. Ja, auch in Shenyang gibt es mittlerweile einen. Dieser wird von ein paar Langnasen verschiedener Nationen organisiert. Vor einer Bar stehen drei Klapptische. Am ersten gibt es Glühwein, am zweiten Stollen und am dritten Bratwürstl. Reduziert aufs Wesentliche. Den ganzen andern Kram braucht sowieso niemand und Karusselfahren vermisst auch keiner.
Danach holen wir unsere roten Strümpfe raus und ziehen weiter zur Nikolausparty bei unseren Nachbarn.
07.12.2012
Die Temperatur bei Simon im Büro liegt jetzt bei 5°C. Es kommen nacheinander verschiedene Personen, die viel telefonieren und versuchen die Löcher in den Außenwänden provisorisch abzudichten, aber leider erfolglos. Die Manager und ihre Sekretärinnen schlottern nun schon seit Tagen vor sich hin.
02.12.2012
Pünktlich zum 1. Advent ist draußen alles weiss, denn es hat über Nacht ca. 10 cm Neuschnee gegeben. Auf den Straßen entwickelt sich der Schnee leider ziemlich schnell zu einer braun grauen Matschepampe, aber auf den Dächern und Freiflächen bleibt der Schnee liegen und erstaunlich lange weiss. Das sieht sehr schön aus und trägt auch gleich ein wenig zur vorweihnachtlichen Stimmung bei. Weihnachten wird in China zwar immer populärer - auch wenn sie hier nur die Dekoration, Geschenke und vielleicht noch den Knaben mit dem roten Mantel und Bommelmütze kennen - eine besinnliche Zeit gibt es hier nicht und den Hintergrund des Festes kennen wahrscheinlich nur die wenigsten. In den großen Kaufhäusern ist alles weihnachtlich geschmückt und Merry Christmas begegnet einem an jeder Ecke.
Am Nachmittag sind wir bei unseren Nachbarn zum Adventskaffee eingeladen. Es gibt Stollen, selbstgebackene Plätzchen untermalt vom Duft eines Räuchermannchens.
28.11.2012
Die Außentemperatur ist nun schon seit einigen Tagen deutlich unter Null Grad. Bei Simon im Büro sind die Spalte in den Wänden so groß, dass es die Heizung nicht schafft, den Raum auf mehr als 9°C zu erwärmen.
27.11.2012
Es ist Dienstag und als wir morgens aus dem Haus gehen, um zur Arbeit zu fahren, stellen wir fest, dass es über Nacht einen Eisregen gegeben hat und die Straßen von einem dicken Eispanzer überzogen und spiegelglatt sind. Glücklicherweise kommen wir unfallfrei in die Arbeit und am Abend auch wieder nach Haus. Das Eis wird uns wohl noch ein paar Tage oder Wochen erhalten bleiben, denn bei -10°C (Tendenz fallend) taut das so schnell nicht mehr weg und Salz gestreut wird hier nicht. Es geht halt alles (noch) etwas langsamer voran.
25.11.2012
Heute backen wir Weihnachtsplätzchen und Dank Ikea auch zwei Sorten mit Marzipan, nämlich Hausfreunde und Marzipan-Mandel-Kugeln, ausserdem Schokoplätzchen, Kokosmakronen und Eierlikörherzen.
Am Abend gehen wir ins Ballett. Wir haben nämlich Karten gewonnen und sitzen nun in der ersten Reihe des Liaoning Grand Theater und schauen uns Don Quijote an. Wir sehen Chinesische Ballerinas im Tutu und Ballerinos in Strumpfhosen. Das Publikum ist altersmäßig bunt gemischt und eher leger gekleidet. Die meisten kommen in Jeans, manche auch in Jogginghosen. Um uns herum klicken permanent fünf Spiegelreflexkameras (solche mit großen Objektiven), deren Besitzer keine Pirouette verpassen wollen. Ein Zuschauer hat seine Videokamera direkt auf dem Bühnenrand abgelegt und nimmt die Vorstellung auf. Aus den hinteren Reihen versuchen die Zuschauer die Vorstellung mit ihren Handykameras festzuhalten. Dabei essen sie Popcorn und Würstchen am Stil, die sie vorher auf dem Platz draußen vor dem Theater bei fliegenden Händlern erstanden haben. Als wir das Theater nach der wirklich gelungenen Vorstellung (einziges Manko: kein Live-Orchester) verlassen, sieht der Zuschauerraum aus wie ein Schlachtfeld.
20.11.2012
Wir fahren nach der Arbeit bei Ikea vorbei, um Marzipan für unsere Weihnachtsplätzchen zu kaufen. Der Schwedenshop ist nämlich die einzige Quelle für Marzipan in ganz Shenyang! Auf diese Idee muss man erst mal kommen. Selbst bei der Metro oder beim Carrefour ist Marzipan nicht zu bekommen.
Die meisten unserer Lebensmittel bekommen wir in jedem größeren Supermarkt oder auch in dem gut sortierten kleinen Supermarkt in unserer Wohnanlage, der auf ausländische Kunden eingestellt ist. Aber es gibt ein paar Dinge für die man die Quellen erst mal aufspüren und sich dann gut merken muss, damit man sich dann wieder daran erinnert in welchem Geschäft man es schon mal gesehen hat, wenn man es dann wirklich braucht. Löffelbisquit für Tiramisu oder Creme Fraiche gibt es z.B. beim Carrefour, aber nicht in der Metro. Und Persil gibt es nur im Olé, dem ganz teuren Supermarkt. So kann man auch einen Tag des Wochenendes verbringen, indem man von Supermarkt zu Supermarkt fährt. Ob Samstag oder Sonntag ist hier egal. Alle Geschäfte sind 7 Tage die Woche geöffnet.
Nutella gibt es zum Glück überall.
18.11.2012
Es ist Sonntag und wir machen einen Ausflug mit dem Auto nach Qipanshan. Das ist eine kleine Bergkette um einen großen See herum, ca. 30 km von Shenyang entfernt. Dort angekommen besteigen wir den höchsten Berg. Nach ca. 30 Minuten und unzähligen Treppenstufen, erreichen wir den Gipfel, auf dem ein kleiner chinesischer Pavillion steht und genießen die Aussicht über den See und die verschneite Landschaft. Chinesen mögen es Berge mittels Treppen zu besteigen und so werden einfach Treppen seitlich an den Berg gebaut und zwar direkten Weges steil nach oben. Leider ist der Schnee auf diesen Stufen teilweise ziemlich vereist, so dass besonders der Abstieg auf den engen steilen Stufen zu einer Rutschpartie wird. Wir erreichen unser Auto ohne gebrochenen Knöchel und setzen unsere Erkundungsfahrt fort. An der Uferstraße umrunden wir den See und entdecken Shenyangs 'Hausberg'. Auf einem ca. 200m langen Idiotenhügel mit Zauberteppichlift üben etwa 40 Chinesen Skifahren und rutschen zu Gangnam Style (ja, das ist auch hier angekommen) im Pflugschuss die Piste hinunter.
Die etwas längere Piste nebenan, zu der es einen richtigen Sesselllift gibt, benötigt noch etwas mehr Schnee, bevor sie in Betrieb genommen werden kann. Die werden wir dann auch mal austesten.
15.11.2012
Sie sind wieder da! Die Gesichtsmasken mit Hello Kitty, Monchichi oder Pandabärengesichtern gegen die kalten Temperaturen, die wir bereits aus dem letzten Winter kennen. Sie sehen aus wie ein OP-Mundschutz, sind aber aus Wolle gestrickt und daher wegen der groben Maschen nicht als Schutz gegen Viren oder Smog geeignet, sondern dienen rein dem Erwärmen der Atemluft und werden mit zwei Gummischlaufen hinter den Ohren festgemacht und primär von Chinesinnen verwendet. Wenn sie dann ein geheiztes Geschäft betreten, schlüpfen sie aus einer der beiden Gummischlaufen heraus, so dass der Mundschutz dann nur noch an einem Ohr hängt und seitlich am Gesicht herunterbaumelt.
Ausserdem haben die Elektromopedfahrer ihre überdimmensionalen Lederhandschuhe wieder an den Lenkern installiert. Die übergroßen Fäustlinge werden mit viel Klebeband am Lenker fixiert und bis April nächsten Jahres nicht mehr abgenommen. Ausserdem fahren sie von nun an nur noch mit einem dicken Beinschutz aus Leder, der gegen den eisigen Fahrtwind schützt.
12.11.2012
Der erste Schnee! Wir haben knapp unter Null Grad.
Im Nachbarhaus steht seit heute ein blinkender Weihnachtsbaum im Wohnzimmerfenster. Die sind ganz schön früh dran. Wahrscheinlich hat der Schnee sie frühzeitig in Weihnachtsstimmung versetzt.
09.11.2012
Heute findet in der Firma eine Feuerübung statt. Allerdings kommt das hier nicht überraschend wie wie wir es aus Deutschland kennen, damit die Evakuierung unter realistischen Umständen stattfindeen kann, sondern wir werden per e-Mail vorgewarnt. In dieser e-Mail werden uns die zu verwendenden Fluchtwege beschrieben und der genau Zeitpunkt der Übung. Jeder kann sich also darauf einrichten und viele sitzen schon 10 Minuten vorher mit angezogenen Jacken am Platz, damit sie dann auch schnell hinaus können. Für das schnellste vollständige Team gibt es einen Pokal. Ich glaube die standen schon vor dem Alarm versammelt im Hof! Ausserdem wird das korrekte Verhalten für das Verlassen des Gebäudes in der e-Mail geschildert:
During the evacuation please lower your center of gravity. Walk in small steps, fast pace. Walking on the right side. No pushing. No rushing. No passing. Keep One meter (3.3 feet) distance between each other. Follow your guide.
Wo sitzt der 'center of gravity'? Genau! Hintern runter und nun alle im Entenmarsch raus aus dem Büro! Und der Chef vorneweg!
08.11.2012
Es gibt neue Fotos!
06.11.2012
Sophie's Geburtstag
Auch wenn es die Chinesen nicht so mit dem Geburtstagsfeiern haben und sich die meisten an dem Tag gar nicht anmerken lassen, dass sie Geburtstag haben, geschweige denn einen
Kuchen backen, freuen sich meine Kollegen sehr über meine beiden selbstgebackenen Kuchen (Rotweinkuchen und Apfel-Streusel-Kuchen) und innerhalb von 15 Minuten sind beide aufgegessen! Sie fragen
gleich nach Backkursen und sind etwas enttäuscht als ich ihnen erkläre, dass man zum Kuchenbacken einen Backofen braucht. Soetwas hat der Durchschnittschinese nämlich nicht in seiner Küche. Wir haben
unseren Backofen ja damals als Sonderausstattung für unsere Wohnung ausgehandelt.
Sie singen mir Happy Birthday auf Chinesisch. Das bekommt man ja auch nicht so oft.
Abends gehen wir lecker essen. In unserer Wohnanlage hat vor wenigen Wochen das Clubhaus mit einem Fitnessstudio, Schwimmbad und zwei Restaurants aufgemacht. Wir testen das 'Western Food' Restaurant und sind positiv überrascht. Es gibt moderne europäische Küche und das Essen ist wirklich sehr lecker.
05.11.2012
Sophie hat einen Tag Urlaub und backt Kuchen. Mein erster Kuchen 'Made in China'. Backpulver haben wir aus Deutschland nach China importiert und alles andere gibt es hier.
01.11.2012
Die Heizungen werden eingeschaltet und am Gluckern in den Rohren mit den 16 unbeschrifteten Ventilen in einem kleinen Schränkchen neben dem Eingang in unsere Wohnung merken wir, dass unsere Heizung auch funktioniert. Der Winter kann kommen!
Regulieren kann man die Heizung leider nicht und ein Thermostat gibt es auch nicht. Wir haben Fussbodenheizung und es wird überall angenehm warm. Wir räumen die warmen Daunendecken wieder weg. Bei 23°C im Schlafzimmer sind die überflüssig.
28.10.2012
In Deutschland werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. China macht so etwas nicht. Der Zeitunterschied beträgt jetzt 7 Stunden!
Momentan ist Erntezeit. Seit ein paar Tagen sieht man überall in der Stadt an jeder Ecke kleine Lieferwagen stehen, die vollbeladen sind mit Kohl. Neben den Lieferwagen stehen große altmodische Waagen und eine Schlange von Chinesen, die jeweils ca. 10-20 dieser Kohlköpfe kaufen. Selbst in unserer Wohnanlage steht so ein Kohlhändler und verkauft Kohl. Die Chinesen kaufen ihn als Vorrat für den Winter und da sie in ihren Kühlschränken nicht so viel Platz haben und es hier ja sowieso schon recht kalt ist, wird der Kohl draußen gelagert. Überall in der Wohnanlage sieht mal jetzt Kolhköpfe herumliegen: sehr dekorativ auf den Eingangsstufen, am Springbrunnen (versteckt hinter einer kleinen Hecke, aber von oben aus dem Fenster gut zu sehen), auf den Klimaanlangen-Minibalkonen, auf der Fensterbank, überall Kohl!
Wir kochen Kürbissuppe aus einem Kürbis, den wir von unseren Nachbarn geschenkt bekommen haben, die ihn wiederum zusammen mit drei weiteren Kürbissen von ihren Vermietern aus dem eigenen Garten bekommen haben.
Ausserdem gibt es bei uns jetzt selbstgemachte Magomarmelade. Lecker!
27.10.2012
Unsere Wohnung ist im 20. Stock und haben schöne große Fenster, die leider im Laufe des Sommers etwas dreckig geworden sind. Da man immer nur Teile der Fenster öffenen kann und die großen Elemente nicht zu öffnen sind, ist das mit dem Putzen der Fenster etwas schwierig. Also haben wir für heute eine Fensterputzerin bestellt, von der wir gehört haben, dass sie mit so einem Magnetwischer wie man ihn von füher von Aquarien kennt, die Scheiben auch von außen putzen kann. Leider hat sie ihren Magnetwischer heute nicht mit dabei und wir staunen nicht schlecht, als sie auf einmal mit einem Bein im Fenster eingehakt und mit dem anderen auf dem 15 cm breiten Sims, das außen unter den Fenstern durch geht, balancierend von außen unsere Fenster putzt. Ungesichert und das im 20. Stock! Zum Glück geht alles gut.
25.10.2012
Draußen wird es immer kälter und in unserer Wohnung auch. Auf die Heizung müssen wir noch eine Woche warten. In der Wohnung sind 18 Grad und wir holen die warmen Daunendecken hervor.
22.10.2012
Wintereinbruch! Heute Morgen hat es 2 Grad und am Vormittag setzt Schneeregen ein. Bei Sophie im Büro herrschen ungemütliche 13°C. Die Zentralheizung wird ja erst am 01.November wieder eingeschaltet. Heizperiode ist verordnet vom 01.November bis 31.März. Basta! Die meisten sitzen in ihren Jacken am Platz und tippen leise vor sich hin zitternd auf ihrem Computer rum. Erst nach dem Mittagessen wird es etwas wärmer, so um die 18-19°C. Das ist zwar schon besser als 13°C, aber wenn man nur auf seinem Platz sitzt und sich nicht bewegt, friert es einen dann doch.
Simon muss heute zum ersten Mal eiskratzen bevor er von der Arbeit zurück nach Hause zu fahren kann.
21.10.2012
Da die Berichte, die wir von anderen so gehört haben, die schon mal auf Chinesischen Hochzeiten waren, nicht besonders euphorisch waren, sind unsere Erwartungen nicht besonders hoch als wir um kurz vor 16:30 vor dem Restaurant stehen, in dem die Feier stattfinden wird. Wir gehen hinein und im Eingang werden wir gleich von fast lebensgroßen Hochzeitsfotos des Brautpaares in unterschiedlichen Outfits begrüßt. Die Hochzeitsfotos werden hier immer schon vor der Hochzeit gemacht, damit man sie dann auf der Hochzeit allen zeigen kann.
Wir werden vom Bräutigam und dessen Schwiegervater begrüßt, der Braut vorgestellt und an unseren Tisch geführt. In China sind ja runte Tische üblich, die in der Mitte so eine bewegliche Drehscheibe aus Glas haben, auf der sie Speisen abgestellt werden, damit man an alles gut ran kommt. Nach und nach trudeln immer mehr Gäste ein und so wächst die Gesellschaft auf geschätzte 150 Personen an. Dresscode: very casual. Ist ja schließlich Freizeit. Die meisten Gäste kommen in Jeans und Turnschuhen. Wir erfahren, dass das nur die Vorfeier der eigentlichen Hochzeit ist, also vielleicht vergleichbar mit einem Polterabend bei uns. Wir sitzen immer zu zehnt an so einem runden Tisch. Die Hochzeitsplanerin und der Vater der Braut sprechen ein paar (chinesische) Begrüßungsworte und dann kommt das Essen. Und das ist wirklich sehr lecker, da kann man nix sagen.
Während die Gäste essen, geht das Brautpaar von Tisch zu Tisch und sammelt rote Umschläge ein. Es ist nämlich in China so, dass man zur Hochzeit Geld schenkt und praktischerweise muss man sich auch keine Gedanken machen, wie man das kreativ verpackt, sondern man bringt es einfach in seinem Geldbeutel mit zur Feier und dort liegen rote Umschläge bereit, in die man das Geld dann hineinsteckt. Immerhin darf man noch seinen Namen drauf schreiben, aber das war es dann auch schon mit der Kreativität. Das Brautpaar läuft also rum, sammelt die Umschläge ein und nötigt jeden Mann (also auch Simon) dazu auf ihr Wohl eine Zigarette zu rauchen. Wirklich! Der Bräutigam reicht Simon eine Zigarette, entschuldigt sich dafür, da er ja weiss, dass Simon Nichtraucher ist, aber es sei ja schließlich Tradition und so muss dann Simon also ran und lässt sich von der Braut mit einem roten Streichholz eine Zigarette anstecken. Nachdem das Brautpaar unserem Tisch den Rücken gekehrt hat, machen alle Männer an unserem Tisch die Zigaretten wieder aus und wir können weiteressen. Noch während wir essen, verlassen die ersten Gäste die Feier. Ja, und das war's dann auch schon.
Schnelle Sache so eine Hochzeitsfeier in China. Nach etwa 2 Stunden können wir wieder gehen. Na gut, man muss dazu sagen, dass das nicht die offizielle Hochzeit ist, sondern eine Vorfeier. Aber selbst die Variante mit Zeremonie dauert gemäß den Erzählungen unserer Bekannten mit Chinesischer Hochzeitserfahrung nur unswesentlich länger. Getanzt wird hier nicht.
17.10.2012
Simon erhält von seinem Mitarbeiter eine Einladung zur Hochzeit. Der Termin: Sonntag in vier Tagen. Hier ist Spontanität gefragt. Wir freuen uns und sind gespannt. Natürlich sagen wir zu.
14.10.2012
Es ist Sonntagabend und wir sitzen gemütlich auf dem Sofa und schauen fern. Mit einem Mal klopft es an der Wohnungstür. Verwundert sehen wir uns an, wer das wohl sein mag? Wir öffnen die Tür und vor uns stehen zwei Chinesen. Einer trägt die Uniform des Sicherheitsdienstes unserer Wohnanlage und der zweite ist in Zivil. Der Chinese in Zivil redet auf Chinesisch auf uns ein und wir verstehen nur Bahnhof. Unsere Standardantwort: "ting bu dong" - hören nicht verstehen - und dazu ein freundliches Lächeln. Der Chinese wird energischer, redet weiter, zeigt auf die Zimmerdecke und formt mit seinen Händen in der Luft einen Kasten. Wir wieder: "ting bu dong". Der vom Sicherheitsdienst zu dem Mann in Zivil "bu dong" - die verstehen nichts. Der Mann in Zivil redet weiter und versucht uns mit Gesten klarzumachen wer er ist und was er will und wir verstehen immer noch nichts, bitte ihn aber mit Gesten herein und dann läuft er in unser Wohnzimmer und fängt an die Wände anzufassen. Wir befürchten Schlimmes: der nächste Wasserschaden, schließlich hat er ja auch nach oben gedeutet! Und wahrscheinlich sucht er nun nach feuchten Wänden. Unsere einzige Chance, wir brauchen jemanden, der uns übersetzen kann. Also ruft Simon seine Assistentin und einen Kollegen an, erreicht sie aber nicht. Dann versucht es Sophie bei einer Kollegin und hat Glück. Wir reichen das Telefon an den Mann in Zivil weiter, der redet eine Weile ins Telefon, dann bekommen wir das Telefon zurück und die Kollegin übersetzt, dass das unser Über-uns-Nachbar sei und er sich anschauen möchte, wie unsere Wohnung ausgestattet sei. Er würde nämlich gerade renovieren und möchte sich ein paar Ideen holen (oder nutzt das als Vorwand um mal zu schauen, wie Langnasen so eingerichtet sind). Wir sind erleichtert, dass es kein Wasserschaden ist und führen unseren Nachbarn bereitwillig in jedes Zimmer.
07.10.2012
Unser Urlaub ist vorbei, wir landen am Morgen in Shenyang. Die Sonne scheint und der Winter lässt zum Glück noch etwas auf sich warten. Wir fahren mit dem Taxi zu unserer Wohnung, laden unsere beiden Koffer aus, steigen in den Aufzug und halten Simons Chipkarte vor das Lesegerät. Es piepst, aber das ist ein anderes, typisches Fehlermeldungspiepsen, als das Piepsen, das wir normalerweise hören, wenn wir das Stockwerk wählen. Auch die Zahl, die normalerweise aufleuchtet, wenn wir die Taste drücken, bleibt dunkel und der Aufzug setzt sich nicht in Bewegung. Wir steigen wieder aus, aber zum Glück ist gerade die Putzfrau da, die den Hausflur sauber macht und hält uns netterweise ihre Karte an den Kartenleser und wir können mit dem Aufzug in unsere Wohnung im 20. Stock fahren. Oben angekommen, testen wir noch die anderen beiden Chipkarten, die wir haben, aber die gehen auch nicht und dann fragen wir uns, wie wir aus unserer Wohnung wieder runter kommen sollen, wenn die Karten nicht mehr funktionieren. Wir machen einen Test. Wir rufen den Aufzug in den 20 Stock, Sophie stellt sich hinein und wartet ca. 2 Minuten bis der Aufzug von selbst wieder zurück ins Erdgeschoss fährt. Simon nimmt sicherheitshalber die Treppe, um Sophie ggf. aus dem Aufzug zu befreien, falls die Türen nicht aufgehen. Wir sind uns nämlich nicht sicher, ob die Türen vom Aufzug aufgehen, wenn der Aufzug denkt, dass er ohne Passagiere gefahren ist, da ja niemand das Erdgeschoss ausdrücklich gewählt hat. Unten angekommen gehen die Türen aber automatisch auf. Also ist Simon umsonst die Treppen gelaufen. Wir gehen zu unserem Lobby Girl und versuchen Ihr auf Englisch zu erklären, dass unsere Karten für den Aufzug nicht mehr funktionieren. Ihr Englisch ist noch schlechter als unser Chinesisch, also quasi nicht vorhanden. Da wir aber mit unseren drei Chipkarten vor ihrer Nase herumwedeln und auf den Aufzug zeigen, hat sie schon verstanden, was wir für ein Problem haben. Sie erklärt uns auf Chinesisch, was der Grund ist und was wir tun müssen, um wieder Aufzug fahren zu können, aber so weit sind wir mit unserem Chinesisch Kurs noch nicht und wir schütteln ratlos den Kopf: ting bu dong – die Standardantwort – wir verstehen nicht. Wir rufen Simons Team Assistentin an, erklären ihr unser Problem, reichen das Telefon an das Lobby Girl weiter und bekommen es nach kurzer Zeit wieder zurück. Sie übersetzt uns, dass wir zum Verwaltungsgebäude müssen, um eine Gebühr zu zahlen. 12 Yuan pro Monat und Karte (~ 1.50 EUR). Wir entscheiden uns die Gebühr gleich für ein komplettes Jahr zu zahlen. Das macht bei drei Karten für ein Jahr umgerechnet ca. 54 EUR.
Jetzt haben wird ein Jahres Abo fürs Aufzugfahren! Das werden wir sicherlich häufiger nutzen als ein Abo fürs Fitnesstudio. 20. Stock ohne Aufzug, nein danke! Auf der anderen Seite: wenn wir die Treppe laufen würden, würden wir doppelt sparen: die Aufzugsgebühr und das Fitnessstudio!
03.10.2012
Wir genießen den Urlaub im Paradies: Palmen, Strand und frischer Mangosaft... und nachts einfach nur Ruhe! Dazwischen ein paar Tauchgänge mit Schildkröten, Seepferdchen und vielen bunten Fischen und Korallen rund um die Insel Negros und Apo Island. Dabei kann man gut abschalten.
30.09.2012
Es ist Mondfest, der 15. Tag des 8. Monats des Chinesischen Mondkalenders. An diesem Tag erscheint der Vollmond besonders hell, da er auf der Mondlaufbahn seinen tiefsten Punkt erreicht. Chinesische Familien kommen heute zusammen, um gemeinsam zu Essen. Nach dem Abendessen geht man dann hinaus, um sich gemeinsam den Mond anzusehen. Zu diesem Fest gibt es die Chinesischen Mondkuchen. Das sind kleine goldgelbe Küchlein mit verschiedenen Füllungen, die an den Mond erinnern sollen. Sie werden in sehr aufwändigen Verpackungen an Freunde, Verwandte oder Geschäftspartner verschenkt. Die Füllungen gibt es in süßen oder salzigen Varianten. In der vergangenen Woche wurde uns von den Köchen in der Kantine gezeigt, wie Mondkuchen gemacht werden. Dazu formt man aus einer dunklen Teigmasse, die die Füllung beinhaltet, eine Kugel und aus einer zweiten hellen Teigmasse formt man eine etwas kleinere Kugel, die man dann platt drückt und um die erste Kugel legt und sie dann so lange weiterdrückt, bis die dunkle Kugel komplett von der hellen Teigmasse umschlossen ist. Danach wird das ganze in eine Form gedrückt und erhält so den typischen Mondkuchen Aufdruck ‚langes Leben‘ oder ‚Harmonie‘ und dann geht es ab in den Backofen.
Wir nutzen die freie Woche und machen uns auf in den Urlaub: eine Woche Tauchen auf den Philippinen!
29.09.2012
Heute ist Samstag und wir gehen in die Arbeit, aber dadurch haben wir dann nächste Woche komplett frei und dafür geht man dann auch schon mal an einem Samstag ins Büro.
Morgen ist Mid-Autumn Festival (Mondfest). Das wird nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender berechnet und fällt dieses Jahr auf den 30.09. Und da das ein Sonntag ist, wird der freie Tag auf den nächsten Werktag verschoben. Da aber von Montag 01.10. bis Mittwoch 03.10. ebenfalls Feiertage sind (Nationalfeiertag), landet der freie Tag auf dem Donnerstag und der Freitag wird heute reingearbeitet und so haben wir in der Golden Week von Sonntag bis Sonntag frei. Das sind 8 Tage und das machen fast alle 1.3 Milliarden Chinesen so. Und dann fahren sie zu ihren Familien, um mit ihnen die Feiertage zu verbringen. Nun könnt Ihr Euch vorstellen, was da an Flughäfen, Bahnhöfen und auf den Autobahnen los ist. Bei den Autobahnen kommt noch verschärfend dazu, dass die Maut in der kompletten Woche wegfällt.
Gestern haben wir von der Personalabteilung für die Feiertage eine Warnung per e-Mail erhalten:
For you and your family’s safety during the holiday, we also kindly remind you to consider the following safety tips:
1. Drive carefully at any conditions.
2. Try to avoid traveling alone. Try to avoid going out without companions at night. If you are out at night, please walk near crowded streets with good lighting, try to avoid walking with headphones on or talking on the phone.
3. Please identify all the emergency exits when you enter into shopping malls, restaurants and recreation areas. Please do not get close to crowded areas to avoid trample.
4. Stay in the kitchen when you are cooking as much as possible, turn off the stove if you leave the kitchen, even for a short time.
Wish you and your family a happy holiday!
Hilfe!
28.09.2012
Der Sommer ist vorbei. Bis gestern hatten wir tagsüber 25°C und Sonnenschein. Heute sind es 12°C und Regen.
22.09.2012
Wir machen einen Ausflug nach Panjin - und dieses Mal fährt Sophie (zum ersten Mal in China)! Panjin ist ein Ort an der Küste etwa 2,5 Autostunden von Shenyang entfernt. Dort gibt es einen Küstenabschnitt mit einer Art Seegrass, das jetzt im Herbst rot blüht.
Wir fahren an Panjin vorbei und folgen der Ausschilderung zum Red Beach. Am Ende einer sechs spurigen Sackgasse landen wir auf einem riesigen Parkplatz. Hier rechnet man anscheinend mit enormen Besucherströmen.
Wir gehen zu einem Tickethäuschen und bekommen je zwei Tickets. Eins ist für den Eintritt in den Park und das zweite ist für eine Bootsfahrt. Wir gehen also in den Park und folgen dann der Beschilderung für die Bootsfahrt. Die zweite Alternative von dem Eingang zum Red Beach zu kommen, wäre eine Art verlängertes Golf Kart mit Anhänger, in dem etwa 40 Personen Platz haben.
An einem kleinen Anleger stehen sechs Ausflugsboote und immer wenn eines voll ist, fährt es los. Nach einer 30 minütigen Fahrt durch Schilf erreichen wir einen weiteren Anleger, an dem alle aussteigen müssen. Hinter dem Anleger steht eine Reihe von Bimmelbahnen, wie man sie aus Freizeitparks kennt, bei denen sich unter der Fake Lokomitive ein umgebautes Auto versteckt, das mehrere Hänger zieht. Wir steigen also wie alle anderen in so eine Bahn und dann folgt eine etwa 10 minütige Fahrt zu dem eigentlichen Ziel unseres Ausfluges, dem rot blühenden Seegrass.
Der rote Teppich erstreckt sich über ein Feld über das man aus echtem(!) Holz (und kein Beton) einen Steg gebaut hat, damit man sich das Naturschauspiel anschauen kann. Es sieht wirklich sehr schön aus. Nachdem wir den Rundweg bis zum Ende gelaufen sind, stehen wir wieder an dem Punkt, an dem uns die Bimmelbahn abgesetzt hat. Das ist auch derselbe Punkt, an dem die verlängerten Golf Karts wieder zurück zum Parkplatz fahren. Da wir ja aber mit dem Boot gekommen sind und die Bimmelbahnen (und nicht die verlängerten Gold Karts) zum Anleger fahren, steigen wir in eine Bimmelbahn, in der schon viele Chinesen sitzen und bald darauf fährt sie auch los. Allerdings stellen wir bald fest, dass sie gar nicht zu dem Anleger fährt, sondern zu einem anderen Punkt in dem Park, an dem man mit elektromotorisierten Treetboten fahren kann. Wir steigen aus und schauen uns das Spektakel kurz an und wollen dann doch weiter wieder zurück zum Parkplatz und unserem Auto. Wir fragen dann eine Aufseherin, ob sie Englisch spricht, aber das verneit sie. Dann kommt uns eine chinesische Touristin zur Hilfe und übersetzt für uns, dass wir zum Bootsanleger wollen. Uns wird erklärt, dass wir dafür erst mal wieder zurück an die Einstiegsstelle am roten Seegrass müssen. Ein freundlicher Polizeibeamter zeigt uns die richtige Bahn, mit der wir wieder zurück kommen an die Stelle, an der wir vor einer halben Stunde schon waren. Dort steigen wir wieder aus und gehen zu einer weiteren Aufseherin und zeigen ihr unser von der Herfahrt abgerissenes Ticket und zeigen auf das Bild mit dem Boot. Sie sieht auf unsere Karten und zeigt dann auf eines der verlängerten Golf Karts. Wir steigen ein und das Ding bringt uns wieder an den Punkt mit den Tretbooten, an dem wir gerade schon waren und von dem netten Polizisten und der Aufseherin in die Bahn gesetzt wurden. Wir versuchen sie nicht anzusehen und dann einfach mit dieser Bahn in der wir sitzen weiterzufahren zum Parkplatz. Sie entdecken uns aber, zerren uns aus der Bahn und verfrachten uns in eine Bahn, die dieses Mal direkt zum Anleger fährt. Simon bekommt den Platz neben dem Fahrer und wir vermuten, dass dieser von dem Polizisten und der Aufseherin die Anweisung bekommen hat, uns ja zum Anleger zu bringen. Am Anleger angekommen, gehen wir zur Ticketkontrolle. Die Dame dort schaut auf unser Ticket und redet auf Chinesisch auf uns ein, dass das Ticket bereits benutzt ist (klar, wir sind ja damit hergekommen). Auch hier helfen uns freundliche Chinesen auf Englisch weiter und erklären uns, dass man nur entweder hin oder zurück mit dem Boot fahren kann, aber nicht beides. Wir erkären ihnen, dass wir jetzt schon x Mal mit verschiedenen Bahnen hin und her gefahren sind und eigentlich nur zurück zum Parkplatz wollen, egal ab mit der Bimmelbahn, dem langen Golf Kart oder dem Boot. Sie erklären das der Ticketkontrolleurin und dann lässt sie uns gnädigerweise doch noch mit aufs Boot. Das ist wahrscheinlich einfacher als wenn sie versuchen würde uns mit einer der Bahnen zurückzuschicken.
Zwei Stunden nachdem wir uns vom Red Beach aufgemacht haben, erreichen wir unser Auto und fahren zurück nach Shenyang.
18.09.2012
Wir haben unsere 9. Chinesisch Stunde. Heute lernen wir wie man sich und andere gegenseitig vorstellt. Also so etwas wie "Mein Name ist...", bzw. "Das ist mein Freund / meine Mutter / Herr XY", "Ich komme aus...", "Ich bin x Jahre alt", "Ich arbeite als..." usw. Als Übung gibt es in unserem Arbeitsheft eine Aufgabe, bei der man ein Foto nehmen soll und dann die Leute entsprechend vorstellt. Da wir ja gerade erst auf Familienurlaub in Deutschland waren ist das Foto kein Problem und dank IPad auch schnell ein Foto gefunden. Simon hat eines auf dem sein Bruder und sein Neffe sind. Wir erklären unserer Chinesisch Lehrerin erst auf Englisch wer das ist und dann winkt sie ab, dass das zu kompliziert sei. Dazu muss man wissen, dass es im Chinesischen für jedes Familenmitglied eine eigene Bezeichnung gibt. Mama und Papa sind einfach, die heissen Mama und Baba. Bei den Geschwistern wird es schon schwieriger. Es wird unterschieden zwischen älterem Bruder (ge ge) und jüngerem Bruder (di di), bzw. älterer Schwester (jie jie) und jüngerer Schwester (mei mei). Dann gibt es unterschiedliche Begriffe für Omas und Opas, je nachdem ob sie Großeltern mütterlicherseits oder väterlicherseits sind. Noch komplizierter wird das dann mit den Kindern der Geschwister (der wievielt Geborene der / des äteren / jüngeren Bruders / Schwesters) und nicht mehr zu durchschauen ist das ganze bei Tanten und Onkels. Da wird dann unterschieden je nachdem ob sie Tanten / Onkels mütterlicherseits oder väterlicherseits sind und dann noch ob die Tanten, bzw. Onkels älter oder jünger als der eigene Vater oder die eigene Mutter sind.
Daraufhin entscheidet sich Simon für ein Foto auf dem seine Eltern sind.
17.09.2012
Als wir heute Abend von der Arbeit zurück kommen, entdecken wir, dass im Laufe des Tages Fitnessgeräte im Innenhof unserer Wohnanlage installiert wurden. Solche Fitnessgeräte sieht man hier in jedem Park und in den Fußgängerzonen und manchmal auch einfach so in der Stadt am Straßenrand stehen. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Kinderspielplatz, denn die Geräte sind aus Metall und meist in rot gelb, blau gelb oder lila gelb angemalt. Beim genaueren Hinsehen stellt man aber fest, dass diese Spielgeräte nicht für Kinder sondern für Erwachsene sind. Es gibt dort so etwas wie Rudergeräte, Arm-und Beintrainer und Laufbänder, bei denen man auf vielen kleinen Rollen wie bei einem Förderband läuft. Die meisten der Geräte haben keine Gewichte, sondern das eigene Gewicht dient als Gegengewicht. In den Parks sind diese Anlangen sehr beliebt und auch die Geräte im Innenhof werden heute gleich von ein paar unserer sportlichen Nachbarn in Betrieb genommen.
16.09.2012
Zum ersten Mal seitdem wir vor 6 1/2 Monaten in Shenyang angekommen sind, gehen wir unter freiem Himmel Joggen. Während unseres Aufenthaltes im Hotel in den ersten drei Monaten waren wir ja ein paar Mal im hotelinternen Fitnessstudio, aber seitdem wir Ende Mai in unsere Wohnung gezogen sind, haben wir es irgendwie nicht mehr geschafft uns sportlich zu betätigen. Außerdem war es ja im Sommer viel zu heiß...
Nun haben wir uns dann aber doch mal wieder aufraffen können und joggen bei freundlichen 25°C durch den Park am Fluss. Leider sind die Wege dort ausschließlich asphaltiert.
Chinesen machen zwar auch gern draußen Sport, allerdings bevorzugen sie eher die langsamen Sportarten. Jogger sieht man eher selten. Dafür machen sie frühmorgens schon Tai Chi oder Fächer-und Säbeltänze. Das ist hier sehr verbreitet.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was wir unserer Lunge bei dem Staub hier antun, wobei Shenyang ja noch zu den Großstädten mit einigermaßen erträglicher Luft zählt. Wenn unsere Kollegen aus Peking nach Shenyang kommen, reden sie vom Luftkurort Bad Shenyang.
13.09.2012
Am Morgen hat es herbstliche 15°C. Sonnenuntergang ist um 18h. Um 18:30 ist es dunkel. Das erinnert einen irgendwie schon an November.
11.09.2012
Wir sind zurück in Shenyang.
10.09.2012
Im Laufe der Woche sind die Temperaturen wieder auf 30°C angestiegen, so dass es noch zu einem versöhnlichen Abschluss unseres Urlaubes kommt.
Wir fliegen am Abend ab Frankfurt. Leider dieses Mal ohne Business Class Upgrade.
30.08.2012
5:10 Uhr: unser Flieger landet mit 24 Stunden Verspätung in Frankfurt und somit ist unser Urlaub in Deutschland noch einen Tag kürzer als geplant. Unser Sommerurlaub beginnt mit 15°C. Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Zum Glück haben wir daran gedacht Jacken einzupacken. Die haben wir in Shenyang schon seit Monaten nicht mehr aus dem Schrank geholt und hätten sie daher beinahe vergessen.
29.08.2012 - Fortsetzung
Um 11:00 erhalten wir per Telefon die offizielle Bestätigung, dass der Flug um 24 Stunden verschoben wurde und wir um 21:00 von Bussen am Hotel abgeholt werden.
Wir verbringen den Rest des Tages in der Stadt und gehen am Abend mit unserem Nachbarn, der uns gestern zum Flughafen gefahren hatte, Abendessen und verabschieden uns dann ein zweites Mal von ihm.
Die Busse am Abend sind pünktlich und unser Business Class Upgrade bleibt zum Glück erhalten. Wir geben wieder unsere Koffer ab, füllen erneut die Ausreisekarte aus, passieren den Zoll und die Sicherheitsschleuse und dürfen sogar noch in der Business Class Lounge Platz nehmen, bevor es dann endlich los geht nach Deutschland.
29.08.2012
Fortsetzung vom 28.08.:
Wir nehmen also auf den Wartebänken Platz und harren der Dinge die da kommen werden. Mittlerweile peitscht der Wind den Regen in Böen über das Rollfeld. Gehen 1 Uhr kommt dann eine Dame von Flughafen, die auf Chinesisch verkündet, dass der Flieger aus Qingdao wegen des heftigen Sturmes nicht landen kann. Wir bekommen das ganze vom Kapitän persönlich übersetzt. Sie arbeiten nun daran uns mit Bussen zurück in die Stadt in ein Hotel zu bringen und werden uns benachrichtigen, wenn der Flug weitergeht.
Da wir ja schon den roten Ausreisestempel in unserem Pass haben, müssen wir nun zuerst zurück zum Zoll, um die Ausreise rückgängig zu machen. Wir bekommen einen blauen 'Cancelled' Stempel über den roten Ausreisestempel. Blaue Stempel sind in China eher unüblich. Danach gehen wir zurück zum Check-in Schalter wo wir die Anweisung bekommen zur Ankunftshalle mit den Gepäckbändern zu gehen, wo wir unser Gepäck zurück erhalten werden. Da wir ja nun zurück in den Sicherheitsbereich müssen, müssen alle Passagiere noch mal durch die Sicherheitskontrolle und dann stehen wir am Gepäckband und sammeln unsere Koffer wieder ein. Inzwischen wurden Busse organisiert, die uns in die Stadt zum Sheraton bringen sollen. Wir steigen in einen der Busse und gegen 2 Uhr fahren die Busse zusammen los. Über die Autobahn vom Flughafen nach Shenyang sollte das Hotel in ca. 30 Minuten zu erreichen sein. Nachdem wir aufgrund von Baustellen rund um den Flughafen eine halbe Stunde über holperige Nebenstraßen gefahren sind und ein paar Mal am Ende einer Sackgasse gewendet haben, endet unsere Fahrt vor einer Mautstation. Ein Blick auf die Karte im Handy zeigt uns, dass wir eine halbe Stunde lang im Kreis um den Flughafen gefahren und dem Hotel keinen Schritt näher gekommen sind. An der Mautstation machen alle Busfahrer die Motoren aus und dann geht gar nichts mehr. Die Autobahn ist nämlich geschlossen. Wir verbringen also den Rest der Nacht im Bus vor der Mautstation und um 5 Uhr morgens wird die Autobahn wieder geöffnet und die Fahrt zum Hotel geht weiter. Um 5:15 erreichen wir das Hotel. Wir waren also nur eine viertel Stunde davon entfernt! Zusammen mit etwa 250 Chinesen und ein paar Langnasen checken wir im Hotel ein. Als wir um 5:30 Uhr im Aufzug stehen, klingelt Simons Wecker im Handy, denn das ist die Zeit zu der er normalerweise aufsteht. Im Zimmer angekommen, legen wir uns ins Bett und schlafen bis halb acht, denn dann klingelt das Telefon und wir werden benachrichtigt, dass es von 8-10:00 Frühstück gibt und es gratis ist. Hä? Warum musste man uns für diese unglaublich wichtige Information nach zwei Stunden Schlaf wach klingeln?
Um halbt neun stehen wir auf und gehen frühstücken, denn schlafen können wir jetzt eh nicht mehr. Dort treffen wir die Crew, die wir schon auf dem Flughafen kennengelernt haben. Sie teilen uns mit, dass der Flug voraussichtlich um 24 Stunden verschoben wurde. Ein toller Start in den Urlaub!
Fortsetzung folgt...
28.08.2012
Heute ist der Tag, an dem wir unseren ersten Homeflight antreten. Zwei Wochen Urlaub in Deutschland stehen an! Der Flug ist für heute Abend um Mitternacht angesetzt und geht direkt von Shenyang nach Frankfurt.
Am Morgen erhalten wir eine e-Mail, dass heute im Laufe des Tages ein Zyklon namens Bolaven-12 mit viel Regen und Wind vom Meer über Japan und Korea in den Nordosten Chinas kommen soll. Wir beobachten also den ganzen Tag über die Homepage von Lufthansa und diverser Flight Status Anbieter, doch unser Flug scheint pünktlich zu starten. Am Nachmittag setzt leichter Regen ein, der zum Abend hin immer mehr zunimmt und auch der vorhergesagte Wind setzt ein. Zuversichtlich lassen wir uns um 22 Uhr von unserem Nachbarn zum Flughafen fahren. Bereits in unserer Wohnanlage begegnen wir dem ersten umgeknickten Baum, 200m weiter in der Auffahrt auf die Schnellstraße folgt der zweite. Nach etwa einem Kilometer sind wir froh, dass wir in einem X1 sitzen. Wir passieren eine überflutete Stelle, in der bereits ein Auto unfreiwillig parkt. Auf dem Weg zum Flughafen folgen diverse umgeknickte Bäume und es steht ordentlich Wasser auf den Straßen.
Wir kommen sicher am Flughafen an, rennen mit unseren Koffern über den Parkplatz durch den mittlerweile waagerecht fallenden Starkregen zur Abflughalle und stellen uns in die ewig lange Schlange am Check-in Schalter an. Da wir fast die letzten sind, der Flug sehr voll und die Economy Class überbucht ist, haben wir Glück und werden in die Business Class upgegraded. Als wir unsere Bordkarten haben ist es bereits viertel vor 12, also 30 Minuten vor Abflug. Wir gehen zügigen Schrittes Richtung Zoll, füllen die für China übliche Ausreisekarte aus und erhalten dann von einem Zollbeamten einen roten Stempel für unsere Ausreise in unseren Pass. Dann geht es zur Sicherheitskontrolle und dahinter ist auch schon gleich das Gate für unseren Flug. Wir sind erstaunt, dass dort noch so viele Menschen herumsitzen und das Boarding noch nicht begonnen hat. Nach einem Blick aus dem Fenster stellen wir fest, dass unser Flugzeug, das aus Qingdao nach Shenyang kommt, um dann nach Frankfurt weiterzufliegen, noch nicht da ist. Eine Info über eine Verspätung der Abflugzeit gibt es bisher nicht.
Fortsetzung der Geschichte... siehe 29.08.2012
26.08.2012
Sophie macht sich auf den Weg zum Schneider zur Zwischenanprobe der Kleider. Bereits als ich die Werkstatt betrete, sehe ich meine beiden Kleider auf Stange mit den fertigen Sachen hängen. Ich probiere sie an und sie passen wie angegossen und sind wirklich schon fertig! Damit hatte ich gar nicht gerechenet und bin sehr froh, dass ich sie gleich mitnehmen kann.
21.08.2012
In der 7. Stunde unseres Chinesisch Kurses lernen wir u.a. Wochentage und die Monate. Wenn man die Zahlen kennt, ist das ziemlich einfach. Wir lernen nur ein neues Wort für die Wochentage und ein neues Wort für die Monate und schon koennen wir 19 neue Worte (sieben Wochentage und 12 Monate)!
Also für die Wochentage benötigt man das Wort 'zhou', das einzeln benutzt erstaunlicherweise nicht 'Tag', sondern 'Woche' bedeutet. Die Tage werden dann durchgezählt. Montag ist der erste Tag, Dienstag der zweite usw.
Montag heißt also 'zhou yi', also 'Woche eins'. Dienstag ist dann dementsprechen 'Woche zwei', also 'zhou er' usw. Mit den Monaten funktioniert das ähnlich. Hierfür lernen wir das Wort 'yue', das einzeln dieses Mal wirklich 'Monat' bedeutet und dann wird wieder durchgezählt. Januar = 1. Monat = yi yue, Februar = er yue, usw.
Ausserdem lernen wir Ländernamen. Guo bedeutet Land und für den Rest waren die Chinesen sehr kreativ. Deutschland heißt De Guo, Frankreich ist Fa Guo und England heißt Ying Guo (die erste Silbe klingt gesprochen etwa so wie England, wenn man das auf Englisch ausspricht, also ein i am Anfang, wie ing). Zhong heißt Mitte und China ist dementsprechend Zhong Guo.
Dann gibt es da noch das Land Yi Da Li (gesprochen i da li) und nun dürft Ihr mal raten, was das für ein Land ist... Oder dann gibt es da noch ein weiteres Land in Europa: Xi Ban Ya (hier hilft es, wenn man den Ländernamen in der Sprache dieses Landes kennt). Oder erkennt Ihr Ao Da Li Ya?
19.08.2012
Wir machen den ersten offiziellen Ausflug mit unserem neuen Auto. Mit unserem Nachbarn auf der Rückbank fahren wir durch sehr kleine unbetonierte Nebenstraßen mit Schlaglöchern zum West Lake. Dieser See ist ca. 30 km außerhalb von Shenyang und nur über eine Zufahrt zugängig. Am Eingangstor zahlen wir 30 Yuan pro Person plus 10 Yuan für das Auto. Dann fahren wir einmal um den See herum, um zu sehen, welche Attraktionen uns für ca. 12 EUR erwarten. Die Attraktion ist der See selbst. Er ist riesig groß und überwuchert von Lotus. Leider ist die Lotusblüte schon vorbei, aber der See ist trotzdem beeindruckend. Die grünen Lotusblätter stehen ca. einen bis zwei Meter über die Wasseroberfläche hinaus und dadurch entsteht eine Art Irrgarten, wenn man (zweite Attraktion, kostet aber extra) mit dem Tretboot über den See fährt. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Leider läuft unser Tretboot etwas unrund und daher ist der Spaß etwas eingeschränkt.
Die dritte Attraktion, ebenfalls nicht im Eintrittspreis enthalten, ist ein Holzsteg, der quer durch den Lotuswald vom Ufer des Sees auf eine Insel im See führt. Auch diese Attraktion nehmen wir mit und auf der Insel können wir sogar noch zwei Klöster besichtigen.
Im nächsten Jahr werden wir uns den See im Juni/Juli vornehmen, wenn der Lotus blüht.
18.08.2012
Sophie geht das erste Mal zum Schneider. Es gibt hier diverse Schneider in der Stadt, die bei deutschen Kollegen sehr beliebt sind, da es vergleichsweise günstig ist sich Klamotten schneidern zu lassen. Man bringt ihnen Stoff, den man vorher auf einem Stoffmarkt gekauft hat und ein Musterteil und dann kopieren sie das. Die Werkstatt des Schneiders ist aufgeteilt in zwei Räume. In einem hängen die fertigen Sachen auf einer Stange unter der Decke und es gibt einen alten Schreibtisch auf dem gebügelt wird und im zweiten Raum ist die eigentliche Werkstatt. Dort türmen sich Stoffberge und auf dem Boden liegen überall Stofffetzen herum. Dazwischen stehen zwei alten Nähmaschinen. Da uns Kollegen bereits gezeigt haben, was für tolle Sachen aus dieser Werkstatt kommen, gebe ich zuversichtlich ein Kleid und zwei Stoffe ab. Jetzt heißt es abwarten. In einer Woche ist Anprobe und in zwei Wochen sollen die Kleider fertig sein.
15.08.2012
Von einer chinesischen Praktikantin wird Sophie darüber informiert, dass laut Chinesischem Kalender jetzt Herbst ist. Und das merkt man auch. Es hat jetzt morgens nur noch 18°C und nicht mehr 28°C. Mittags steigen aber die Temperaturen weiterhin auf 30°C an. Ausserdem wird es immer schneller dunkel. Mittlerweile ist es schon um kurz nach sieben abends finster.
14.08.2012
Chinesisch Kurs 5. Stunde. Wir lernen Zahlen und wie man die Uhrzeit sagt. Außerdem lernen wir die Worte für gestern, heute, morgen und jetzt. Die braucht man, wenn man sagen möchte, dass etwas in der Vergangenheit war oder in der Zukunft sein wird, denn die Verben bleiben hier immer gleich, man sagt halt immer den Zeitpunkt dazu, damit der Gegenüber weiss, ob etwas bereits geschehen ist oder erst noch geschehen wird.
Außerdem kommt heute das Bis-10-Zählen mit einer Hand dran. Das haben wir aber vorher schon gelernt. In China wird nämlich mit einer Hand bis 10 gezählt und das, obwohl die hier auch nur fünf Finger an einer Hand haben. Wie geht das? Ganz einfacht! 1: Zeigefinger ausstrecken, 2 (Vorsicht!): Zeige- und Mittelfinger austrecken. Auf keinen Fall Daumen und Zeigefinger benutzen, denn das bedeutet 8! Für 3 kann man entweder wie bei uns Daumen, Zeige- und Mittelfinger benutzen oder Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Das verstehen sie hier beides. 4 ist wie bei uns den Daumen einklappen und 5 ist auch wie bei uns alle Finger ausstrecken. Und nun geht es weiter. 6 ist Daumen und kleinen Finger ausstrecken und den Rest der Finger nach Innen wegklappen. Bei 7 hält man den Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger an den Fingerspitzen zusammen. Chinesisch 8 ist unsere 2, also Daumen und Zeigefinger. Es soll schon häufig vorgekommen sein, dass jemand zwei Bier bestellt hat und dann acht bekommen hat... Und 9 ist den Zeigefinger ausstrecken und am Gelenk abknicken. Und für 10 kann man entweder eine Faust machen oder (jetzt braucht man doch die zweite Hand) die beiden Zeigefinger zu einem Kreuz übereinanderlegen.
13.08.2012
Es ist soweit! Wir haben unser Auto! Einen langen 5er. Aussen anthrazit und innen hellgrau. Sieht ziemlich gut aus. Lange 5er gibt es nur in China. Da haben die Passagiere hinten 14 cm mehr Platz. Sophie sitzt jetzt immer hinten und läßt sich von Simon chauffieren.
12.08.2012
Simon ist dieses Wochenende mit seinem Team auf Teamworkshop in Bayuquan am Meer.
Sophie macht einen Ausflug mit unserem Nachbarn und Kollegen nach Anshan zum größten Jade Buddha (von Anshan, von China, auf der Welt?, wir wissen es nicht). Die Gegend um Anshan ist sehr hügelig und es gibt auch einige Berge zum Wandern. Das machen wir beim nächsten Mal.
10.08.2012
Wir haben jetzt seit einigen Wochen so um die 30 Grad. Auch die Abende sind so wie man sich richtige Sommerabende vorstellt: lau. Man braucht keinn Pullover mitzunehmen, wenn man abends noch mal raus geht.
Allerdings wird es hier immer schon ziemlich früh dunkel. China hat nämlich nur eine Zeitzone! Dieses Riesenland! Russland und die USA haben auf dergleichen Breite vier bzw. fünf Zeitzonen und in China gibt es eine. Und da wir ganz im Osten sind, geht bei uns die Sonne zwar früh auf, aber dafür auch früh wieder unter. Um 19h wird es dunkel und um 20h ist es Nacht. Dafür ist es morgens um halb fünf schon hell.
09.08.2012
Chinesisch Kurs 4. Stunde. Ich habe eine Wassermelone (nein, nicht getragen, sonden) in der Küche liegen. Die Lehrerin sagt uns das Chinesische Wort fuer Wassermelone: Xi Gua. Xi heißt Westen und Gua kann Gurke oder Melone heißen. Wassermelone ist also die Westmelone.
Es gibt auch eine Südgurke, bzw. Südmelone: Nan heißt Süden und Nan Gua ist ein Kürbis.
Dong Gua (Ostgurke, bzw. Melone) gibt es auch. Die Übersetzung dafür ist Wintermelone. Das ist eine Art Riesenzucchini. Die gibt es hier in den Gemüseläden zu kaufen und ich dachte bisher immer, dass das mit was für Mitteln auch immer überzüchtete Zucchini sind. Aber anscheinend ist das eine eigene Frucht und gehört so.
Eine Nordgurke (Bei Gua) gibt es nicht.
07.08.2012
Chinesisch Kurs 3. Stunde. Wir üben weiterhin fleißig das richtige Aussprechen:
z = gesprochen 'dz',
c = gesprochen 'tz',
s = gesprochen 'ß',
zh = gesprochen 'dsch',
ch = gesprochen 'tsch',
sh = gesprochen 'sch',
x = gesprochen 'xsch'
j = gesprochen 'dsch'
q = gesprochen 'tsch'
So, und jetzt bitte mal nur den Teil in ' ' von oben nach unten laut vorlesen. Klingt doch sehr ähnlich...
Das R gibt es im Chinesischen auch. Wie man aber das richtig ausspricht, lässt sich beim besten Willen nicht darstellen.
Wenn man gefragt wird, wie es einem geht und man auf Chinesisch solala sagen möchte, sagt man 'ma ma hu hu'. Das bedeutet wörtlich übersetzt Pferd Pferd Tiger Tiger.
01.08.2012
Heute geben wir das zweite ausgeliehene Auto zurück und warten weiterhin auf unseren bestellten 5er. Der soll ja im August fertig werden und heute ist ja schon der 1. Es kann also nicht mehr so lange dauern.